Das Wort ‚Familienbande‘ hat einen Beigeschmack von Wahrheit.
Karl Kraus
Wer das Bonmot über die Familienbande und wer den Wiener Literaten Karl Kraus als unverheirateten, scharfzüngigen Kommentator bürgerlicher Lebensverhältnisse kennt, vermutet keine allzu innige Beziehung zur Herkunftsfamilie. Die aktuelle Ausstellung in der Wienbibliothek zeigt, dass hinter dieser Fassade Anderes zutage tritt, als bislang vermutet: familiale Unterstützung, emanzipierte Schwestern und Nichten, nicht zuletzt auch eine gemeinsame, durchaus pointierte Sprache in der Familienkorrespondenz.

Die Ausstellung „Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben“. Die Familie des Satirikers Karl Kraus ist derzeit (und noch bis zum 18. Oktober 2024) in der Wienbibliothek im Rathaus zu sehen. Wir hatten die Gelegenheit, durch die Kuratorin der Ausstellung Dr. Dr. Katharina Prager tiefe Einblicke in das Konzept der Ausstellung zu gewinnen. Herzlichen Dank!

Zum Weiterlesen: “Ein lebenslanger Kampf gegen die Phrase”, Interview von Thomas Mießgang mit Katharina Prager, ZEIT Nr. 19/2024.
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Melanie Unseld (13. Juni 2024). Ausstellung über Karl Kraus und seine Familie. Musikerfamilien. Abgerufen am 18. Juni 2025 von https://doi.org/10.58079/126gu